Sonntag, März 27, 2005

Es gibt Fisch

Moin moin,

nun ja, es gibt tatsächlich meist "fish or chicken?", aber ich beziehe mich mehr darauf, dass ich letzte Woche Freitag endlich meinen zweiten Tauchgang geschafft habe. Erst ging es in den Pool, damit ich Toni (alle Tauchlehrer heißen Toni) zeigen konnte, dass ich nicht alles verlernt habe. War schon ziemlich spaßig:
Er: "Are you afraid? Scared? Frightened?"
Ich: "No, everything is okay. No sharks in the pool."
Er: "Are you sure?"
Ich: "Okay, except for one."

Glücklicherweise ist er ein sehr netter Hai, der mich nach dem Pooltest erstmal fragte, ob ich sicher sei, dass ich erst einmal tauchen war, er fühle sich eher so, als sei ich eine undercover-PADI-Mitarbeiterin, die ihn überprüfen wolle. Jaja, raspel, raspel ...

Im Meer war es etwas diesig, da wir gerade recht viel Wind und Welle hatten, trotzdem habe ich einen scorpion fish gesehen, einen Steinfisch und eine Schildkröte, was besonders nett war, da es zum einen meine erste und zum zweiten eine der wenigen an dem Strand war - laut Toni sieht man dort vielleicht viermal im Jahr eine, weshalb ich ihr besonders dankbar war, dass sie ausgerechnet auf mich gewartet hat!

Derzeit liegt das Lehrbuch auf meinem Nachttisch, und wenn ich durch die Kapitel durch bin, die mir sagen, dass ich das Equipment auch in neckischem Deisgn haben kann, wird es bestimmt auch interessanter. Wie man den Tauchplaner benutzt, weiß ich jedenfalls schon, und auch, dass man nach einem Tauchgang Stickstoff im Körper angelagert hat, der wieder abgebaut werden muss, weshalb man eine bestimmte Pause zwischen zwei Tauchgängen amchen sollte (je kürzer diese ausfällt, desto kürzer muss man auch den nächsten Tauchgang halten), außerdem muss man immer den tiefsten Tauchgang als erstes machen. Spannend, das alles. Mal sehen, wann ich meine Prüfung mache, ich hoffe, in spätestens zwei Wochen, so dass ich auch noch ein paar weitere Tauchgänge mitmachen kann. Mittwoch steht der nächste Tauchgang an, Berichte folgen.

Donnerstag hatte Joachim seine Abschiedsparty am eigentlich fertigen, leider aber schon wieder abblätternden Pool, aufgrund gelegentlicher Schauer musste aber keiner auf eine Dusche verzichten! ;)
Noch ist es mir gar nicht so klar, dass wir jetzt quasi ohne Chef vor Ort sind, aber sobald der Betrieb hier wieder richtig losgeht, wird uns bestimmt auffallen, dass niemand mehr mit einem freundlichen "Guten Morgen" gegen zehn das Büro stürmt, alle Rechner mit Beschlag belegt und bis spät in die Nacht mit rauchendem Kopf vor selbigen sitzt. Ganz zu schweigen von den ausfallenden Anrufen a la "Hilfe, ich sitze in der Schule fest, kannst du mich bitte abholen und nach Hause bringen?"
Mal schauen, was wir noch alles vermissen werden. Die Tischtennis- und Billardpartien mit Sicherheit!

Am Freitag haben zwei unserer Schüler geheiratet. Nein, nicht spontan und aus heiterem Himmel, sondern durchaus geplant, wenn auch in aller Heimlichkeit. Die bilder folgen, sobald ich sie bearbeitet habe. Nina und ich waren Trauzeugen, was zumindest für mich eine Premiere war, für Nina aber auch, so weit ich weiß.
Die Trauung fand an einem kleinen, schönen Strand statt, mit dem Füßen im Wasser und einem sehr witzigen Pastor, der nebenbei eine kleine Englischstunde für das Brautpaar abhielt. Mir hat es gefallen, und Andreas und Antje wohl auch, jedenfalls strahlten sie beide über das ganze Gesicht, auch später noch, als wir zu viert im Sea Horse Inn essen waren. Dort kann man sehr gute Scampi und leckeren Fisch essen, Gorilla Milk trinken und - wenn man das nötige Kleingeld hat - eine Flasche Wein für 11.000 TTD (knapp 1.500 EUR) trinken. Zum Glück gab es auch günstigere Alternativen, die Verarmung der Gastgeber lag mir dann doch fern!

So, das war es erst einmal, Bilder und weitere Berichte folgen - nach Möglichkeit etwas zügiger als meine letzten Einträge. *schäm*

Mittwoch, März 09, 2005

Schon so spät?

Huch, mein letzter Eintrag ist fast zwei Wochen alt - wie die Zeit vergeht!

Ich hab derzeit so viel zu tun, dass ich kaum zum Mailen komme, abends totmüde umfalle und nicht mal braun werde. Zum Glück macht es meistens Spaß, so dass der Rest dann unter "ferner liefen" verbucht und vergessen wird.

Vor nun auch schon wieder anderthalb Wochen habe ich mit Jessica, Karel und seiner Frau (er arbeitet in einer tschechischen Agentur, die uns Schüler vermittelt und wollte gerne wissen, wie es vor Ort aussieht) eine Inseltour gemacht. Jessicas Versprechen, dass ich hinterher alles gesehen haben werde, trifft größtenteils zu, nur eine ausgiebige Regenwaldtour fehlt halt noch auf meiner Liste und Birdwatching auf Little Tobago. Aber ich bin sicher, dass ich dazu auch noch kommen werde, und bis dahin kann ich immerhin etwas genauer sagen, wo ich denn nun an meinen freien Tagen gerne fahren möchte.

Damit ihr wisst, wo ich mich herumgetrieben habe, kommen hier ein paar unvollständige Impressionen:


Eine der wunderschönen Buchten an der karibischen Seite.


Noch eine dieser Buchten.


Eine typische Bar am Straßenrand. Hier gibts Bier, Rum und noch ein Bisschen mehr, vor allem aber ist es ein prima Liming Spot für die Bevölkerung.


Hier fand ich einfach die Aussicht und die Gesamtatmosphäre toll.


Diese schönen Bäume heißen Puitrees und stehen überall auf der Insel herum. Die Blüten verfärben sich im Laufe der Zeit von Orangerot zu fast Gelb, behauptet unser Gärtner. Keine Garantie für die korrekte Schreibweise!


Ob es mehr Menschen oder mehr Ziegen auf der Insel gibt, weiß ich nicht, zumindest stehen sie überall am Straßenrand, auf Wiesen und mitten im Nirgendwo und grasen vor sich hin - wenn sie einem nicht gerade vors Auto laufen, was in meinem Fall bisher zum Glück immer gut ausging. Gegessen werden sie jedenfalls ständig.


Im Hintergrund die Argyle Waterfalls, im Vordergrund die lebende Anzeige (ich trage unser Schul-T-shirt).


Ein kleiner Ausschnitt aus dem Dschungel - man muss es sehen, um die Atmosphäre wirklich aufnehmen zu können, aber ich hoffe, dass ihr wenigstens einen Eindruck bekommt.


Der genaue Name des Forts wird nachgeliefert, jedenfalls stehen diese Palmen dort in Reih und Glied. Das Fort an sich steht in Scarborough auf einem Hügel und wird von einem gut 200 Jahre alten Baum getarnt, der in Ausschnitten folgt:


Hier also ein Teil des Baumes - um ihn ganz aufs Bild zu bekommen, braucht man einfach andere Objektive, als ich sie habe, geschweige denn, als die Digitalkamera es hat.


Noch ein Stück vom Baum. Das Grüne ist leider kein Symbiont, sondern ein Parasit, schön sind sie aber trotzdem (und auch für den Gesamteindruck des Baumes sind sie sehr zuträglich).


Hier das Fort mit einem Teil des Baumes als Camouflage.


Und das ist ein blühender Parasit aus der Nähe.

Tja, außer Bildern gibt es heute nicht viel, ich mag nach Hause, es ist immerhin schon 17:30h. Ich hoffe aber, dass ich mit dem nächsten Eintrag schneller bin, dann gibt es auch ein bisschen mehr Text und weitere Bilder, unter anderem von der Schule, meinem Zimmer und meinen verschiedenen Mitbewohnern (bisher noch keine Kakerlaken).

Heute bedeckte Grüße bei geschätzten 25°C. Mein handyinternes Thermometer behauptet, es seien 33°C, aber ich hatte es gerade in der Rocktasche. Nun ja.