Freitag, April 29, 2005

Wir haben Models

... und der Regenwald riecht nach Bayern.

Ersteres klingt ein Bisschen nach Schnupfen und ist auch in etwa so gemeint, obwohl sie eigentlich schon ganz nett sind, nur leider auch etwas lästig. Entsprechend dem allgemeingültigen Klischee: Hübsch doof. Sorry. ;)
Aber wer nicht weiß, wie man eine Airconitioning bedient und sagt, jemand habe einen deutschen Akzent, während dieser gerade Deutsch spricht - nun ja, ich hätte da noch mehr auf Lager, aber lassen wir das.

Der Regenwald hingegen ist toll! Ich habe ihn mir vor zwei Wochen auf Trinidad angesehen, kann aber leider die Bilder gerade nicht einbingen, weil dieser verdammte Anbieter für kostenlose online-Fotoalben mal wieder meint, mein Passwort und meine Mailadresse gehörten nicht zusammen. Irgendwann gehe ich da persönlich hin und sage denen meine Meinung!

Derzeit ist es hier mit nur sieben Schülern recht ruhig, so dass ich gestern endlich meine Theorieprüfung fürs Tauchen gemacht habe - Null Fehler. Ja, ich bin stolz auf mich! :)

Morgen hopse ich zum letzten Mal in voller Montur in den Pool, danach noch mal ins Meer, und dann bin ich mit dem Tauchschein fertig. Zur Belohnung geht es Sonntag dann aufs Boot. Angeblich treibt sich gerade ein Mantarochen in der Gegend herum, aber ob er auf mich wartet, konnte mir leider keiner versprechen. Ich will mein Geld zurück, wenn der sich nicht zeigt, jawohl! ;)

Dass ich keine zwei Wochen mehr habe, verdränge ich lieber ganz schnell. Aber ich komme wieder, zum Tauchen, Sonne tanken, Freunde treffen. Um das Leben zu genießen, was hier wirklich gut geht.

Generell lernt man hier sehr anschaulich, nicht alles so schwer zu nehmen. Ich hab mich selten so sehr im Hier und Jetzt gefühlt wie derzeit, so unbeschwert und frei, auch wenn ich weiß, dass Zuhause alles Mögliche auf mich wartet. Soll es warten, die zwei Wochen schafft es auch noch.

An alle, bei denen ich mich ewig nicht gemeldet habe: Ich denke an euch, aber ich habe einfach nicht immer die Zeit und selten die Muße, in Ruhe jedem einzelnen zu schreiben. Nehmt's bitte nicht zu persönlich, okay?

So weit also für heute, ich tausche gerne ein paar Stunden Sonne gegen ein Schwimmbad voller Eiswürfel. *ächz*

Freitag, April 08, 2005

"Hai", sagte der Fisch

Ihr könnt es euch schon denken: Ich tauche weiterhin fleißig. Und wie es der zufall so will, hält die Kamera auch bis 20m locker durch und macht ganz hübsche, leider sehr blaue Bilder. Einige davon will ich euch nicht vorenthalten:


Der schwamm da so rum, vielleicht kann ihn ja jemand identifizieren? Gaby?


Das gleiche gilt für ihn hier.


Sieht ein Bisschen aus wie ein Wal, ist aber viel kleiner. Seinen Namen hat er mir aber auch nicht verraten, die Fische sind hier alle ganz schön verstockt. Oder vielleicht sprechen sie nur Creole?


Der schwamm da so unter mir herum und verzog sich schnell in seine Höhle, aber so halb hab ich ihn noch erwischt. Ob er wusste, dass er berühmt wird und ins Internet kommt?


"Hai", sagte der Fisch. Ich gebe zu, dass Tony das Bild gemacht hat, so nah hätte ich mich vermutlich doch nicht rangetraut, auch wenn die Haie hier angeblich alle Vegetarier sind. "Fische sind Freunde, kein Futter!"


Eines von drei Bildern, auf die ich stolz bin, weil sie recht scharf geworden sind und der gute Stingray sehr fotogen ist.


Da ist er noch mal, der Gute. Sein Körper dürfte eine Länge von ca 80cm gehabt haben, der Stachel dementsprechend länger. Sein großer Bruder kam kurz vorher vorbei, war aber nicht vernünftig aufs Bild zu bringen.


Hat er nicht wundervolle Augen?


Okay, diesen Fisch will ich euch natürlich nicht vorenthalten. Erkennt ihr ihn?


Der schwarze Hai. Auch als Tony oder Diving Instructor bekannt.


Und kurz vor Schluss schwamm dieser nette Unterwasserbewohner auch noch vorbei. Nur für mich, weil alle anderen (bis auf Tracy, die Tauchlehrerin) schon wieder oben waren.

Meine Prüfungen mache ich hoffentlich nächste Woche, und dann gehe ich tauchen, was das Zeug hält. Vielleicht sollte ich das Buch noch zuende durcharbeiten und die Videos anschauen, aber dann bin ich in der Theorie auf jeden Fall fit.

Für alle, die noch nie tauchen waren: Macht es! Das Gefühl, unter Wasser zu "schweben", ist unbeschreiblich, und die Artenvielfalt ist der Hammer. Man taucht in eine komplett andere Welt ein, wird zum stummen Beobachter und kommt hautnah an Tiere und Pflanzen heran, die man sonst höchstens von Fotos oder Filmen kennt. Wenn man erstmal den Rollover aus dem Boot hinter sich gebracht hat (man lässt sich rückwärts über die Kante kippen, gemeinsam mit allen anderen Tauchern) und langsam nach unten sinkt, kann man in 45 Minuten mehr Ruhe tanken als irgendwo sonst. Und mal eine knappe Stunde nicht reden zu können, ist für mich alte Sabbeltasche auch ganz prima!

Hochzeitsfotos gibt es, sobald ich sie geschrumpft habe, jetzt wünsche ich euch erstmal ein tolles Wochenende!

Sonntag, März 27, 2005

Es gibt Fisch

Moin moin,

nun ja, es gibt tatsächlich meist "fish or chicken?", aber ich beziehe mich mehr darauf, dass ich letzte Woche Freitag endlich meinen zweiten Tauchgang geschafft habe. Erst ging es in den Pool, damit ich Toni (alle Tauchlehrer heißen Toni) zeigen konnte, dass ich nicht alles verlernt habe. War schon ziemlich spaßig:
Er: "Are you afraid? Scared? Frightened?"
Ich: "No, everything is okay. No sharks in the pool."
Er: "Are you sure?"
Ich: "Okay, except for one."

Glücklicherweise ist er ein sehr netter Hai, der mich nach dem Pooltest erstmal fragte, ob ich sicher sei, dass ich erst einmal tauchen war, er fühle sich eher so, als sei ich eine undercover-PADI-Mitarbeiterin, die ihn überprüfen wolle. Jaja, raspel, raspel ...

Im Meer war es etwas diesig, da wir gerade recht viel Wind und Welle hatten, trotzdem habe ich einen scorpion fish gesehen, einen Steinfisch und eine Schildkröte, was besonders nett war, da es zum einen meine erste und zum zweiten eine der wenigen an dem Strand war - laut Toni sieht man dort vielleicht viermal im Jahr eine, weshalb ich ihr besonders dankbar war, dass sie ausgerechnet auf mich gewartet hat!

Derzeit liegt das Lehrbuch auf meinem Nachttisch, und wenn ich durch die Kapitel durch bin, die mir sagen, dass ich das Equipment auch in neckischem Deisgn haben kann, wird es bestimmt auch interessanter. Wie man den Tauchplaner benutzt, weiß ich jedenfalls schon, und auch, dass man nach einem Tauchgang Stickstoff im Körper angelagert hat, der wieder abgebaut werden muss, weshalb man eine bestimmte Pause zwischen zwei Tauchgängen amchen sollte (je kürzer diese ausfällt, desto kürzer muss man auch den nächsten Tauchgang halten), außerdem muss man immer den tiefsten Tauchgang als erstes machen. Spannend, das alles. Mal sehen, wann ich meine Prüfung mache, ich hoffe, in spätestens zwei Wochen, so dass ich auch noch ein paar weitere Tauchgänge mitmachen kann. Mittwoch steht der nächste Tauchgang an, Berichte folgen.

Donnerstag hatte Joachim seine Abschiedsparty am eigentlich fertigen, leider aber schon wieder abblätternden Pool, aufgrund gelegentlicher Schauer musste aber keiner auf eine Dusche verzichten! ;)
Noch ist es mir gar nicht so klar, dass wir jetzt quasi ohne Chef vor Ort sind, aber sobald der Betrieb hier wieder richtig losgeht, wird uns bestimmt auffallen, dass niemand mehr mit einem freundlichen "Guten Morgen" gegen zehn das Büro stürmt, alle Rechner mit Beschlag belegt und bis spät in die Nacht mit rauchendem Kopf vor selbigen sitzt. Ganz zu schweigen von den ausfallenden Anrufen a la "Hilfe, ich sitze in der Schule fest, kannst du mich bitte abholen und nach Hause bringen?"
Mal schauen, was wir noch alles vermissen werden. Die Tischtennis- und Billardpartien mit Sicherheit!

Am Freitag haben zwei unserer Schüler geheiratet. Nein, nicht spontan und aus heiterem Himmel, sondern durchaus geplant, wenn auch in aller Heimlichkeit. Die bilder folgen, sobald ich sie bearbeitet habe. Nina und ich waren Trauzeugen, was zumindest für mich eine Premiere war, für Nina aber auch, so weit ich weiß.
Die Trauung fand an einem kleinen, schönen Strand statt, mit dem Füßen im Wasser und einem sehr witzigen Pastor, der nebenbei eine kleine Englischstunde für das Brautpaar abhielt. Mir hat es gefallen, und Andreas und Antje wohl auch, jedenfalls strahlten sie beide über das ganze Gesicht, auch später noch, als wir zu viert im Sea Horse Inn essen waren. Dort kann man sehr gute Scampi und leckeren Fisch essen, Gorilla Milk trinken und - wenn man das nötige Kleingeld hat - eine Flasche Wein für 11.000 TTD (knapp 1.500 EUR) trinken. Zum Glück gab es auch günstigere Alternativen, die Verarmung der Gastgeber lag mir dann doch fern!

So, das war es erst einmal, Bilder und weitere Berichte folgen - nach Möglichkeit etwas zügiger als meine letzten Einträge. *schäm*

Mittwoch, März 09, 2005

Schon so spät?

Huch, mein letzter Eintrag ist fast zwei Wochen alt - wie die Zeit vergeht!

Ich hab derzeit so viel zu tun, dass ich kaum zum Mailen komme, abends totmüde umfalle und nicht mal braun werde. Zum Glück macht es meistens Spaß, so dass der Rest dann unter "ferner liefen" verbucht und vergessen wird.

Vor nun auch schon wieder anderthalb Wochen habe ich mit Jessica, Karel und seiner Frau (er arbeitet in einer tschechischen Agentur, die uns Schüler vermittelt und wollte gerne wissen, wie es vor Ort aussieht) eine Inseltour gemacht. Jessicas Versprechen, dass ich hinterher alles gesehen haben werde, trifft größtenteils zu, nur eine ausgiebige Regenwaldtour fehlt halt noch auf meiner Liste und Birdwatching auf Little Tobago. Aber ich bin sicher, dass ich dazu auch noch kommen werde, und bis dahin kann ich immerhin etwas genauer sagen, wo ich denn nun an meinen freien Tagen gerne fahren möchte.

Damit ihr wisst, wo ich mich herumgetrieben habe, kommen hier ein paar unvollständige Impressionen:


Eine der wunderschönen Buchten an der karibischen Seite.


Noch eine dieser Buchten.


Eine typische Bar am Straßenrand. Hier gibts Bier, Rum und noch ein Bisschen mehr, vor allem aber ist es ein prima Liming Spot für die Bevölkerung.


Hier fand ich einfach die Aussicht und die Gesamtatmosphäre toll.


Diese schönen Bäume heißen Puitrees und stehen überall auf der Insel herum. Die Blüten verfärben sich im Laufe der Zeit von Orangerot zu fast Gelb, behauptet unser Gärtner. Keine Garantie für die korrekte Schreibweise!


Ob es mehr Menschen oder mehr Ziegen auf der Insel gibt, weiß ich nicht, zumindest stehen sie überall am Straßenrand, auf Wiesen und mitten im Nirgendwo und grasen vor sich hin - wenn sie einem nicht gerade vors Auto laufen, was in meinem Fall bisher zum Glück immer gut ausging. Gegessen werden sie jedenfalls ständig.


Im Hintergrund die Argyle Waterfalls, im Vordergrund die lebende Anzeige (ich trage unser Schul-T-shirt).


Ein kleiner Ausschnitt aus dem Dschungel - man muss es sehen, um die Atmosphäre wirklich aufnehmen zu können, aber ich hoffe, dass ihr wenigstens einen Eindruck bekommt.


Der genaue Name des Forts wird nachgeliefert, jedenfalls stehen diese Palmen dort in Reih und Glied. Das Fort an sich steht in Scarborough auf einem Hügel und wird von einem gut 200 Jahre alten Baum getarnt, der in Ausschnitten folgt:


Hier also ein Teil des Baumes - um ihn ganz aufs Bild zu bekommen, braucht man einfach andere Objektive, als ich sie habe, geschweige denn, als die Digitalkamera es hat.


Noch ein Stück vom Baum. Das Grüne ist leider kein Symbiont, sondern ein Parasit, schön sind sie aber trotzdem (und auch für den Gesamteindruck des Baumes sind sie sehr zuträglich).


Hier das Fort mit einem Teil des Baumes als Camouflage.


Und das ist ein blühender Parasit aus der Nähe.

Tja, außer Bildern gibt es heute nicht viel, ich mag nach Hause, es ist immerhin schon 17:30h. Ich hoffe aber, dass ich mit dem nächsten Eintrag schneller bin, dann gibt es auch ein bisschen mehr Text und weitere Bilder, unter anderem von der Schule, meinem Zimmer und meinen verschiedenen Mitbewohnern (bisher noch keine Kakerlaken).

Heute bedeckte Grüße bei geschätzten 25°C. Mein handyinternes Thermometer behauptet, es seien 33°C, aber ich hatte es gerade in der Rocktasche. Nun ja.

Dienstag, Februar 22, 2005

Die erste Woche ist vorbei

- und endlich gibt es wieder was auf die Augen! ;-)

Nachdem ich vorhin schon ganz viel getippt hatte, ich mir der Internet Explorer abgestürzt, aber da ich eh eine neue Seite finden musste, um meine Bilder zu hosten, fange ich jetzt halt noch mal an. *grumel*

Das Barbecue am Donnerstag war ein voller Erfolg. Wir haben das Essen im Kofferraum des Autos dekorativ aufgestellt, so dass jeder sehen konnte, was er isst und niemand betrunken in die Schüsseln gefallen ist. Als Beleuchtung hatten wir Papiertüten mit Sand und Teelichten, auch sehr stimmungsvoll. Und zum Sitzen gab es Treibholz, das Jessica und Cokie im Kreis hingelegt haben, so dass wir sehr gemütlich sitzen, essen, trinken und Quatschen konnten. Den Schülern hats gefallen, und uns Personal auch! Sehr schön war auch, dass fast alle Englisch gesprochen haben, auch die Deutschen untereinander, so dass keiner ausgeschlossen war.

Hier mal zwei Bilder:


Im Vordergrund Jessica, Uwe, ich und - tja, der Name ist mir entfallen. *ups* Im Hintergrund unser provisorischer Tisch und zwei weitere Menschen, die ich gerade beim besten Willen nicht identifizieren kann.


So sieht jemand aus, der gerade erst angekommen ist (daher so weiß) und sich rundum wohlfühlt.

Am Freitag waren wir am Strand, ein bisschen schwimmen, ein bisschen mit den Schülern quatschen, ein bisschen Sonne tanken. Aber nicht zu viel, sonst bin ich rot!

Samstag war ich unglaublich faul, nachmittags waren wir am Pigeon Point, einem der schönsten Strände überhaupt, blöderweise hatte ich die Kamera nicht dabei, das ändere ich aber bei Gelegenheit.
Abends habe ich dann mit Jessica meinen ersten Airport Pichup gemacht, das war sehr entspannt und ging erstaunlich reibungslos, obwohl unsere Tschechin noch ein Visum kaufen musste (50&TT), sie wurde aber anstandslos reingelassen.

Sonntag kam dann die Uwe-fährt-nach-Hause-Abschiedsparty ab Mittags. Wir haben Cokie beim Kochen zugesehen, Cola-Rum getrunken und sehr viel Spaß gehabt. Ach ja, gegessen haben wir auch. Ich weiß zwar immer noch nicht genau, was in Callaloo alles drin ist, aber entgegen seinem Aussehen ist das wirklich ein leckeres einheimisches Essen:


Der Hexenkessel

Und damit ihr seht, wie groß unsere Küche ist, kommen hier noch zwei Bilder, jeweils von der Eingangstür aus aufgenommen:

Nina, Cokie und Uwe


Uwe und der Tisch

Da Uwe ja nun nach Deutschland zurückgekehrt ist und wir unseren NAchbarn los sind, ist es viel ruhiger bei Nina und mir geworden. Aber wir haben ih einen kleinen Wunschzettel diktiert, was er uns schicken kann, damit wir ihn nicht so schnell vergessen:


Wir sind ja sooo bescheiden! ;-)
Das Fahren auf der linken Seite ist auch kein Problem mehr, inzwischen mache ich das automatisch. Mal sehen, was ich meinem kleinen Auto in Deutschland antue, wenn ich zurück bin - erstens muss ich dann wieder schalten, und dann auch noch rechts fahren, uh!

Mir gehts hier super gut, ich fühle mich angenehm in die Schule eingebunden, werde auch in der Freizeit mitgenommen und kann einfach ganz in Ruhe das Wetter genießen, die Leute kennen lernen und vor allem den Caribbean Way of Life erkunden.

Einkaufen ist auch immer wieder ein Erlebnis, denn mal gibt es keinen Frischkäse, mal keine Prepaidkarten fürs Handy und mal keine Feuerzeuge. Vermutlich wird eines Tages der Shop grad nicht da sein und keinen wird es wundern. Dafür gibt es Stände, an denen werden ausschließlich Kokosnüsse verkauft, an anderen nur Ananas - die muss ich unbedingt auch noch fotografieren, das ist echt beeindruckend!

Im Augenblick bin ich unfreiwillig auf den Hund gekommen: Jessica hat eine süße, freche Hundedame adoptiert, die gerade mitten in ihren Flegeljahren ist. Normalerweise beißt sie erstmal alles, was sich bewegt, aber seit ich ihr vorhin sehr deutlich gesagt habe, dass sie es ja nicht wagen soll, es auch nur zu versuchen, liegt sie lieb und brav zu meinen Füßen unter dem Tisch. Scary - mir laufen wirklich ständig die Tiere zu, irgendwann hab ich wahrscheinlich noch einen Leguan und ein Küken (das wollte Nina gestern adoptieren) und einen Vogel. Na gut, den hab ich eh.
Bisher belaufen sich meine Haustiere auf Mücken in der Dusche, einen Tausendfüßler, der seine Bahnen auf meinem Boden zieht und einen Vogel vor der Tür, der perfekte Dreiklänge pfeift und sogar Kadenzen beherrscht.

So, jetzt schicke ich das hier mal ab, wenn ich mich gleich aufraffen kann, auch noch die Schule zu fotografieren, werden die Bilder nachgereicht.

Mittwoch, Februar 16, 2005

Like Ice in the Sunshine

... I'm melting away. Jawohl. Sollte ich mich nicht mehr melden, dann bin ich irgendwo im Boden versickert. Bis dahin gibt es aber noch den einen oder anderen Bericht - damit ihr den Schnee auch so richtig genießen könnt! ;-)

Gestern Vormittag hatten wir einen Stromausfall in der Schule, weshalb weder das Netzwerk noch der Kühlschrank noch die Ventilatoren gingen (stöhn!) und Jessica und ich einen halbfreien Vormittag hatten. Nur halbfrei, weil wir ja in der Schule bleiben mussten. Nun ja, dafür hat sie mir nachmittags alle Apartments gezeigt (wie soll ich die jemals wiederfinden???) und Joachim hat mich dann zur Tauchschule gebracht, um mich vorzustellen und sicherzugehen, dass ich eine kostenlose Probestunde machen darf, um dann den Schülern davon vorzuschwärmen. Das gleiche dann in der Golfschule (heißt das so?), wo ich nachher einen Termin mit Danny habe - mal sehen, wie das wird. Ich sehe schon Menschen über den Rasen torkeln, denen ein Golfball in der Stirn steckt - aber was tut man nicht alles für seinen Job? Wahrscheinlich sogar entgegen der eigenen bisherigen Überzeugung Spaß an diesem Sport haben. Nun ja.

Gestern abend hat mich der Mann mit dem Hammer um 21.00h niedergestreckt, so dass ich bis sechs geschlafen habe. Okay, ich war um zehn wach und um zwölf und um vier - aber da habe ich mich jeweils wieder umgedreht und die Welt außerhalb meiner Bettdecke ignoriert. Bis auf die Mücke, die mich gegen zwölf in den Finger biss, leider habe ich sie nicht erwischt. Miststück. Generell ist es mit den Viechern aber erträglich - leider haben sie sich in meiner Duche häuslich eingerichtet und jeden Morgen wieder entbrennt ein Kampf, ob ich diese nun betreten darf oder nicht. Bisher hatte ich immer die besseren Argumente: Einen heißen Wasserstrahl.

Ich weiß jetzt, wo ich die Supermärkte finde (bis auf einen, ich hab es tatsächlich geschafft, den Weg sofort wieder zu vergessen), wie man hier tankt (für umgerechnet 12 EUR bekommt man den Tank voll) und dass 12 Rollen Klopapier 17 TT (ca. 2,10 EUR) kosten.
Ich habe einen passenden Adapter für meinen Laptop und kann endlich auch zuhause schreiben und Musik hören, wenn auch mangels Telefonleitung nicht ins Internet. Zum Glück hab ich eine einheimische SIM-Card in meinem Handy und bin daher erreichbar bzw. kann andere erreichen, wenn das Netz gerade funktioniert, was nicht immer der Fall ist. Nun ja, dafür bin ich in der Karibik.

Weil ich danach gefragt wurde, kommt hier noch mal eine kurze Erklärung, was ich hier überhaupt mache (alle, die das bereits wissen, dürfen diesen Teil überspringen):
Ich bin als Praktikantin in einer Sprachschule, meine Aufgaben bestehen vor allem aus dem organisatorischen Teil. Ich hole die Schüler vom Flughafen ab, bringe sie ggf. mit einem Umweg über den Supermarkt in ihre Unterkunft, erkläre ihnen, welche Freizeitaktivitäten es gibt und stelle den Kontakt für sie zur Tauchschule etc. her, organisiere das Barbecue, kaufe fehlende Dinge wie Getränke, Klopapier, Putzmittel etc. pp. Ach ja, wegfließen gehört zwar nicht zu meinen Jobs, mache ich aber trotzdem.

Montag, Februar 14, 2005

Party On!

Nach einem erstaunlich kurzweiligen Flug bin ich nun endlich wieder in meiner Zeitzone angekommen.

Gestern morgen um 5:00h musste ich aufstehen, nicht gerade das Schönste, was man am Sonntagmorgen um die Zeit machen kann, vor allem, wenn man erst um 1:00h im Bett war. Nun ja. Nach einer stressfreien Fahrt zum Bahnhof Essen, wo Uwe mich rausgeworfen, äh, abgesetzt hat (natürlich hat er mich noch zum Zug gebracht, er war ja eh wach!) ging es mit wenigen Minuten Verspätung erst nach Köln und von dort dann nach FFM. AM Flughafen habe ich mein hinterlegtes Ticket bekommen, einen freundlichen Mitarbeiter von Condor sehr neidisch gemacht und eingecheckt.
Im Flieger saß ein Pärchen in meinem Alter neben mir, so dass wir zwischen den mäßig guten Filmen Zeit zum Quatschen hatten. Nach einem Zwischenstopp auf Grenada, wo die beiden mich verließen, ging es dann weiter nach Tobago. Über Trinidad regnete es übrigens gerade, auf Tobago war das Wetter deutlich besser.

Nachdem ich dem Mann vom Zoll treuherzig klargemacht hatte, dass ich einen Sprachkurs und Urlaub mache und dafür halt 89 Tage brauche, hat er mir tatsächlich ein Touristenvisum bis zum 12.Mai ausgestellt - keine Selbstverständlichkeit, wie ich später erfuhr.

Dann wurde ich von Joachim abgeholt und ohne Umschweife ins Karibische Leben einbezogen. Zunächst gab es in der Flughafenbar ein Begrüßungsbier (gleichzeitig der Abschied von zwei Sprachschülerinnen, die gerade drei Wochen hier waren), dann ging es zum Geldautomaten, der auch hier anstandslos mit Maestro-EC-Karte funktionert. Ein kurzer Blick in die Schule: Schön gelegen, von den Räumen her etwas wirr angelegt (ich werde in der Küche mit einem Laptop arbeiten, sehr lustig!), da man zum Beispiel direkt in einem der Unterrichtsräume steht, wenn man reinkommt und die anderen Räume wahlweise durchs Büro oder durch ersteren Unterrichtsraum erreichbar sind. Nun ja, das nennt man wohl kommunikativ!

Danach ging es in die nächste Bar auf einen Fruit Punch. Lecker und ohne Alkohol zu haben, was mir gerade sehr gelegen kam.

Das Apartment haben wir unittelbar danachaufgesucht. Es ist klein, aber ausreichend, mit eigenem Bad und gemeinsamer Küche mit meiner Kollegin Nina, die auch aus Deutschland kommt und super nett ist.

Abends ging es auf die Geburtstagsparty einer weiteren Kollegin, wo ich so ziemlich das ganze Team kennengelernt habe - und ihre Mutter, Tante, Onkel und Großmutter. Besonders mit "Granny" habe ich mich lange und interessant unterhalten.

Irgendwann nach eine leckeren Essen, Geburtstagstorte und zu viel Alkohol ging es dann heim - mit einem weiteren Bier, das Nina und ich auf der Terrasse getrunken haben, bevor ich dann gegen eins ins Bett gefallen bin. Die Mücken- und Temperatursicherung sah wie folgt aus:

Fenster auf, Ventilator an, Mückenspirale angezündet. Tatsächlich bin ich kein einziges Mal gestochen worden, das Zeug hilft anscheinend. Sehr beruhigend.

Heute morgen durfte ich ausschlafen und wurde um 12.00h von (Name vergessen) abgeholt. Um eins dann ein Meeting, in dem ich erfahren habe, welche Aufgaben ich haben werde - vor allem Organisatorisches, angefangen vom Auffüllen des Kühlschrankes bis hin zur Vermittlung von Tauchkursen, Planung des Barbecues und Geldeintreiben fürs Frühstück. ;-)

Alles in allem geht es mir hier richtig gut - schauen wir mal, wie groß mein Stress in ein paar Wochen ist!

Ach ja, heute Abend bekomme ich ein Auto, da ich auch Airport-Pickup mache und morgens einen Teil der Schüler abhole. Habe ich erwähnt, dass hier Linksverkehr herrscht??? Ich meditiere schon die ganze Zeit, um keine Unfälle zu verursachen. Immerhin ist die ortsübliche Auslegung des Linksverkehrts folgende: In der Mitte fahren bis Gegenverkehr kommt und dann in letzter SEkunde nach links schwenken. Nun ja.

Die betrübliche Nachricht: Meine Kamera hat einen Schaden. Das Auswechseln der Batterien hatte nicht den gewünschten Erfolg, nach wie vor klappt der Spiegel nicht zurück, so dass kein Spannen des Hahnes möglich ist. Wer schalue Tipps hat, wie man das in Eigenregie reparieren kann, maile (oder poste) sie bitte. Danke.

Bis bald in meinem Blog, Bilder kommen, sobald ich weiß, wie ich meinen USB-Stick und den Laptop zur Kommuniktion bewege. Bisher mögen sie sich nicht so recht.